Bereiche der Dual-Aktivierung®


 

Positionsarbeit


Bei der Positionsarbeit dreht sich alles darum, wer bewegt wen.

Denn derjenige, der die Macht hat andere zu bewegen, der führt. In jeder Pferdeherde gibt es ein Alphatier. Das ist nicht unbedingt das stärkste Tier aber dass Tier mit den besten Führungsqualitäten. Pferde haben ein sehr großes Bedürfnis nach Regeln und Sicherheit und eine feste Rangordnung ist für sie überlebenswichtig. Die größte Angst eines Pferdes ist es hinzufallen und gefressen zu werden. Diese Urangst begleitet sie den ganzen Tag, ihr ganzes Leben lang. Das Alphatier hat also eine große Verantwortung zu tragen. Es muss im Ernstfall die richtigen Entscheidungen treffen und so die Existenz der Herde sichern. Deshalb werden die Qualitäten des Alphatieres  auch andauernd getestet. Auch wir Menschen werden von unseren Pferden unentwegt getestet, mit dem Unterschied dass wir es jedoch meistens nicht merken.

Im Umgang mit unseren Pferden ist es also extrem wichtig dass wir Menschen die Führungsrolle übernehmen. Die Führungsrolle übernehmen hat nichts mit Dominanz zu tun. Es geht darum unseren Pferden souveräne Führung, Vertrauen und Sicherheit zu bieten. Denn schließlich wollen wir ja alle einen verlässlichen Partner, der uns auch in gefährlichen Situationen zuhört und uns vertraut.

Die Positionsarbeit bildet die Grundlage der Dual-Aktivierung®. In allen Bereichen der Dual-Aktivierung® achten wir darauf dass wir führen und uns nicht bewegen lassen. Durch sinnvoll durchdachte Übungen und klar definierte Regeln ermöglicht uns die Positionsarbeit die Führungsposition zu einzunehmen und diese zu festigen.

 


Fahnenarbeit


Die Fahnenarbeit ist der Ursprung der Dual-Aktivierung®. Damit beginnen die ersten Rechts- Linkswechsel für das Pferd.

Durch Bewegen des Pferdekopfes in Richtung der Fahne, die vor dem Pferdekopf von links nach rechts wandert, fängt das Pferd an, bewusst mit dem jeweiligen Auge nach der Fahne zu gucken. Dadurch wird die, zum jeweiligen Auge gehörende Gehirnhälfte stimuliert. Es kommt zur Bildung von neuronalen Verknüpfungen, die die Kommunikation beider Hirnhälften verbessert. Es resultiert eine gleichmäßige Reizaufnahme beider Gehirnhälften und das Pferd lernt beide Hirnhälften aktiv zu benutzen.

Fahnenarbeit ist eine hochkoordinative und anstrengende Aufgabe sowohl für Mensch als auch für das Pferd. Zusätzlich hilft die Fahnenarbeit bei der Traumabewältgung. Blockaden im Gehirn können gelöst und schließlich gelöscht werden und das Pferd kann traumatische Erlebnisse verarbeiten.

 

Longieren


In der Dual-Aktivierung® ist das Longieren durch die Dualgassen ein erstes Vorbereiten und Heranführen an das Reiten und an das Longe-Walking.

Das Pferd wird dabei durch einen sinnvoll durchdachten, auf das Pferd abgestimmten Parcours longiert. Konzentration, Koordination und Balance werden gefördert.

Wie beim klassischen Longieren wird vom Pferd Stellung und Biegung verlangt, sobald das Pferd in die Gasse läuft wird deutlich nachgegeben. Das  Pferd soll seinen eigenen Weg durch die Gassen finden. Ziel ist es, dass das Pferd ein Gefühl für seinen Körper bekommt, und dabei lernt sich selbst zu tragen und auszubalancieren. Es wird ein hohes Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit von Pferd und Reiter gefordert.

 


Longe-Walking


Beim Longe-Walking wird das Pferd an der Doppellonge vom Boden aus durch einen sinnvoll durchdachten Parcours aus Dualgassen gelenkt, ähnlich wie beim Fahren vom Boden aus.

Es bietet eine abwechslungsreiche, Rücken schonende Alternative zum Reiten.  Ähnlich wie beim Reiten arbeitet man mit vielen rechts-/links-Wechseln. Das Pferd lernt dabei umzulasten, Balance und Koordination werden verbessert. Das Longe-Walking fordert ein hohes Maß an Konzentration von Reiter und Pferd. Das Vertrauen zum Reiter wird aufgebaut und vertieft

Der Parcours wird hauptsächlich im Schritt gearbeitet. Bei guter Kondition des Reiters geht das natürlich auch im Trab.

 



Reiten

 

Beim Reiten in der Dual-Aktivierung® wird mit den Gassen ein sinnvoll durchdachter, auf das Pferd abgestimmter Parcours aus mehreren Stationen aufgebaut. Diese werden abwechselnd gearbeitet.

Durch ständig gerittene rechts-links-Wechsel lernt das Pferd umzulasten. Es lernt, mit dem inneren Hinterbein mehr Last aufzunehmen und das äußere Hinterbein als Schubbein zu nutzen. Das Pferd wird in sich gerade gerichtet, Balance und die Vorhand- Hinterhandkoordination werden optimiert.

Das Pferd lernt den Reiter besser auszubalancieren und seine Gelenke optimal zu belasten. Somit wird frühzeitigem Gelenkverschleiß vorgebeugt und das Pferd lernt die zur Verfügung stehende Kraft effizienter zu nutzen.